Christkind oder Weihnachtsmann? Wer bringt die Geschenke?

Blickt man nun noch etwas weiter in die Welt, bringen auch Santa Claus und Väterchen Frost Geschenke am Weihnachtstag. Alle diese Gestalten gehen zurück auf Nikolaus von Myra, dem Bischof aus Kleinasien. Um das Jahr 300 hatte der sich als Kämpfer für Entrechtete und Arme einen Namen gemacht. Aber wer ist dann Knecht Ruprecht? Und warum hat er eine Rute?

Nikolaus war so beliebt, dass er den Kindern in der Nacht zum 6. Dezember Geschenke brachte. Und schon bald diente der heilige Mann den Eltern auch bei der Erziehung und bekam einen Begleiter, Knecht Ruprecht, der Verfehlungen bestraft. Beide erscheinen heute wieder in einer Figur. Von Knecht Ruprecht ist nur noch die Rute übrig geblieben.

Martin Luther, der das Anbeten der Heiligen grundsätzlich ablehnte, wollte die Heiligenverehrung in den Nikolausbräuchen zurückdrängen und empfahl das biblische Christkind als Geschenkebringer. Tatsächlich hat sich das Weihnachtsfest und das Schenken zum Christfest erst im 19. Jahrhundert nach und nach durchgesetzt und die Nikolausgeschenke etwas verdrängt. 

Im 16. Jahrhundert brachten die Kaufleute und Seefahrer brachten ihre Nikolausbräuche auch in die neue Welt, Amerika. Dort hieß Sankt Nikolaus dann Santa Claus und ist heute ein Weihnachtsmann, der mit seinen Geschenkpaketen auf einem von fliegenden Rentieren gezogenen Schlitten daherkommt. der mit seinen Geschenkpaketen auf einem von fliegenden Rentieren gezogenen Schlitten daherkommt. Einem Kobold gleich rauscht er durch den Kamin, um Geschenke im Haus zu verteilen.

Der Geschenkebringer ist weltweit unterwegs: In Russland heißt er Väterchen Frost. Der skandinavische Nikolaus vom Nordpol wohnt in Lappland und bereitet die Menschen mit Rute und Nüssen auf den langen und kalten Winter vor. Die Figuren und auf Bildern sehen sich die unterschiedlichen Nikoläuse und Weihnachtsmänner ähnlich: stets mit weißem Bart und in einen dicken roten Mantel gehüllt. Die Coca-Cola Werbung des frühen 20. Jahrhundert hat hier stilbildend gewirkt. In Norddeutschland bringt meist der Nikolaus die Geschenke, im Süden eher das Christkind.