OSTERGRUSS
Gesegnete Ostertage!
08.04.2020 esg-mz_vt Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
AUFSTEHEN ZU OSTERN
Aufstehen, auferstehen, das ist im Neuen Testament dasselbe Wort (anhistemi). Menschen stehen auf, nachdem sie gegessen haben, wenn sie krank waren oder wenn sie zu einer Reise aufbrechen. Aufstehen, das ist ein Alltagswort. Mit diesem Wort beschreibt die Bibel, wie Menschen heil werden.
Die kranke Schwiegermutter des Petrus steht auf oder der Gelähmte, die Tochter des Jairus oder Maria, die um ihren toten Bruder Lazarus trauert und hört, dass Jesus kommt: Sie steht schnell auf und geht ihm entgegen. Und mit diesem Wort erzählt die Bibel, was zu Ostern passiert:
Jesus steht auf. Und Maria aus Magdala und die anderen ersten Zeuginnen und Zeugen spüren neue Zuversicht und Kraft, als sie Jesus sehen, wie er wieder aufsteht. Der Anblick von Jesus hilft ihnen selbst wieder aufzustehen.
In den Kirchen sagen die Leute meistens „auferstehen“. Sie schieben eine Silbe in das Alltagswort und trennen es von dem, was Menschen täglich erleben. Aus „aufstehen“ wird „auferstehen“ und aus „aufwecken“ „auferweckt“.
Aber in der Bibel gehört es zusammen. Es ist dieselbe Erfahrung, die sich durch die ganze Bibel zieht: Gottes Lebenskraft reicht über menschliche Grenzen hinaus, selbst dorthin, wo Tod und Trauer, Ausweglosigkeit und Gewalt regieren.
Die Bibel erzählt, wie Menschen immer wieder aufgestanden sind. Diese Geschichten machen vielen Mut, dass auch sie diese Kraft spüren und neue Zuversicht erleben können.
Ich hoffe, dass diese „Osterkraft“ vielen Menschen hilft, nach der Krise wieder aufzustehen.
Noch ist es zu früh - in diesen schweren Zeiten von Covid-19, von Kontaktsperre, von geschlossenen Schulen und Universitäten, geschlossenen Cafés, Bars und Restaurants, von geschlossenen Geschäften, Betrieben und Unternehmen, von Sorge um Angehörige, Freundinnen und Freunden, von Angst um den Job und vor existenzieller Bedrohung.
Aber gemeinsam werden wir es schaffen. Trotz Verlust und Schmerz, Einbußen und Kraftanstrengungen, trotz aller Sorgen und Nöte. Mit Rücksichtnahme und weltweiter Solidarität wird die Menschheit es schaffen. Sie wird wieder aufstehen und weiterleben. Daran möge uns dieses Osterfest erinnern und uns helfen wieder aufzustehen.
Wir wünschen Euch und uns allen gesegnete Ostertage!
Bleibt behütet und gesund!
Euer ESG-Team und Eure neue Hochschulpfarrerin
Dr. Kerstin Söderblom
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