Spenden im Advent

Brot für die Welt warnt vor Wasser-Privatisierung

Jörg Böthling/Brot für die WeltFür frisches Wasser unterwegs: Bäuerin Agnes Irima hatte täglich einen 30-Liter-Kanister auf dem Rücken, auf einer Strecke von rund sieben Kilometern über mehrere Stunden.

„Mein Geld teilen“ - Spenden ist ein klassischer Weg, das eigene Geld mit anderen zu teilen. Traditionell sammeln die Kirchen im Advent für die Hilfsorganisation Brot für die Welt. „Wasser für alle“, unter diesem Motto startet am 1. Advent die diesjährige Spendenaktion.

Jörg Böthling/Brot für die WeltDer Regenwasser-Tank versorgt das Dorf mit sauberem Trinkwasser.

Vor dem Hintergrund von Klimawandel, immer stärker industrialisierter Landwirtschaft, Konsum und Bevölkerungswachstum setzt Brot für die Welt mit der diesjährigen Spendenaktion den Fokus auf das knapper werdende Wasser. Die Evangelische Hilfsorganisation macht darauf aufmerksam, dass fast 850 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu genügend Trinkwasser haben und bis zu 2,1 Milliarden Menschen täglich verunreinigtes Wasser trinken müssen. 

Am 3. Dezember um 10 Uhr wird in der Evangelischen Kirchengemeinde in Frankfurt Unterliederbach die 59. Aktion von Brot für die Welt in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck eröffnet. Die Predigt hält die stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, Ulrike Scherf. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Kirchengemeinde zum traditionellen Basar zugunsten von Brot für die Welt ein. Der Basar der Unterliederbacher Kirchengemeinde hat eine lange Tradition. Im vergangenen Jahr sind durch ihn 8.000 Euro für die Hilfsorganisation zusammengekommen. 

Wassernot betrifft vor allem Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika

Laut Brot für die Welt lebt ein Drittel der Weltbevölkerung ohne sanitäre Einrichtungen. Wasserknappheit und der Mangel an sanitären Einrichtungen betreffe vor allem Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ganz besonders schwierig sei die Situation in ländlichen Gebieten. Dort müsse das Wasser oft aus weit entfernten Quellen geholt werden. Diese Arbeit belaste fast ausschließlich Frauen und Mädchen. 

Zugang zu sauberem Wasser ist Menschenrecht

Nur mit Wasser gäbe es Entwicklung und Ernährungssicherheit, so Brot für die Welt. Die Partnerorganisationen von Brot für die Welt treten für das Menschenrecht auf sauberes Wasser ein. Vor allem unterstützen sie arme und benachteiligte Bevölkerungsgruppen beim Bau von Brunnen und Toiletten und klären über Hygiene auf. Sie fördern klein-räumige und kostengünstige Wasserspeicher- und Bewässerungssysteme, die die Ernährungssicherheit der ländlichen Bevölkerung in der Regel direkt verbessern, wie zum Beispiel nordöstlich des Mount Kenia. 

Täglich 30 Liter Wasser über kilometerlange Strecken schleppen

In dieser Region hat der Entwicklungsdienst der Anglikanischen Kirche mehr als 2.000 Familien durch Regenwasserspeicherungssysteme geholfen, deren Trinkwassersituation zu verbessern. Mit Hilfe der Dorfbewohner baute eine lokale Firma einen Tank. Nur wenige Tage Regen genügen, um den Tank zu füllen.

Vorher hat beispielsweise Agnes Irima täglich 30 Liter Wasser auf ihrem Rücken geschleppt. In mindestens sieben Kilometern Entfernung mussten Wasserlöcher aufgegraben werden, um an Wasser zu kommen „Wir hatten Probleme mit Würmern, die Kinder litten häufig an Durchfall“, erinnert sich Agnes. Heute trinken Agnes und ihre Familie mindestens doppelt so viel – sauberes Wasser. „Wir fühlen uns gesund und kräftig, und die Kinder kommen gut in der Schule mit. 

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