Kirchenpräsident hält bewegendes Plädoyer für Frieden • Von Michaela Rojahn

AfD christlich nicht vertretbar

eöa/ Timo RiegVolker Jung mangelt es nicht an deutlichen Worten.

SCHLITZ-BERNSHAUSEN. «Wir stehen vor riesigen Herausforderungen!« – spürbar betroffen und in großer Sorge schilderte Volker Jung der Synode des Dekanats Vogelsberg, was ihn derzeit in seinen Ämtern als Präsident der Landeskirche und Ratsmitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beschäftigt.

Die Rede Volker Jungs zu wichtigen Fragen in Kirche und Gesellschaft war Schwerpunkt der Synode des Dekanats Vogelsberg in Bernshausen. Zur Tagung begrüßte Präses Christa Wachter neben 53 Synodalen auch zahlreiche Gäste, unter anderem die Präses des Nachbardekanats Alsfeld, Sylvia Bräuning. Die Synodalen verabschiedeten außerdem den Haushalt 2016 in Höhe von knapp 1,2 Million Euro und holten einige Wahlen nach.

Aufgabe der Kirche, sich einzumischen

Der Kirchenpräsident skizzierte die Ergebnisse der letzten Kirchenmitgliedschaftsstudie von 2014. »Wofür steht ihr? Für wen seid ihr da?« Das seien die Fragen der Menschen an die Kirche. Wichtig sei vor Ort das Zusammenwirken eines dichten Netzes an Kirchengemeinden, konkreter Hilfeleistung und diakonischem Engagement. Aber auch die kontinuierliche Einmischung in die politische Debatte ist Aufgabe von Kirche. So habe aktuell etwa die klare Positionierung der Evangelischen Kirche in Deutschland in der Flüchtlingsfrage viele beeindruckt.

Ist die Flüchtlingsfrage eine Bekenntnisfrage?

»Es wird darauf ankommen, dazu zu stehen, wenn der gesellschaftliche Wind uns ins Gesicht bläst. Es wird darauf ankommen, auch dann eine Kirche mit Ecken und Kanten zu sein und den Mumm zu haben, für Menschen einzustehen, auch wenn uns andere weglaufen«, sagte Jung. Zugespitzt fragte er »Ist die Flüchtlingsfrage eine Bekenntnisfrage?« Von Vertretern der Alternative für Deutschland (AfD) beispielsweise und in ihren Programmen würden Menschen diskriminiert, man schotte sich ab gegen Not. Er halte es daher nicht für christlich vertretbar, die AfD zu wählen.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top