Flüchtlinge in Gutleutkirche

Video: Afrikaner haben Angst vor Obdachlosigkeit

Erika von BassewitzWie geht es weiter? Flüchtlinge warten bedrückt in der GUtleutkirche

Angst und Hilflosigkeit herrschen bei den afrikanischen Männern in der Frankfurter Gutleutkirche. Für zehn der hier lebenden Afrikaner hat die Diakonie eine neue Unterkunft gefunden. Was mit den anderen passiert, ist unklar.

Aufregung in der Frankfurter Gutleutkirche: Der geplante Umzug von zehn dort lebenden Afrikanern in ein Wohnheim schürt Ängste und Sorgen. Am Freitagmorgen sollten die afrikanischen Männer abgeholt und in neue Unterkunft gebracht werden, seit gut einer Woche hängt dort ein Aushang. „Freitag, 10.07.2014, Abholung und Umzug ins Martinushaus“, steht dort. Danach sollte die Unterkunft geschlossen und in ein Jugendzentrum umgewandelt werden. Mit den Abholern erscheint ein Schlosser, der die Tür zur Notunterkunft sichern soll. In der Kirche leben aber weit mehr als nur zehn Afrikaner. Der Schlosser zieht unverrichteter Dinge wieder ab, die zehn Afrikaner werden wie geplant nach Schwanheim gebracht, und ihre „Brüder“ wie sie sich gegenseitig nennen, sind zutiefst verunsichert.

Die Männer fühlen sich traurig und hilflos

„Ich habe Angst, wieder auf der Straße leben zu müssen. Da schäme ich mich“, sagt Ismaila Kwamena aus Ghana. „Aber wo soll ich hin?“ Seine Sachen hat er schon alle gepackt. Pfarrer Ralf Bräuer, Pressesprecher der Evangelischen Kirche in Frankfurt am Main, erklärt: „Wir werden die Kirche nicht räumen, das ist klar.“ Wie es jetzt weitergehen soll, wird sich nächste Woche zeigen: „Am Montag werden sich die Verantwortlichen zusammen setzen und die Lage erörtern.“ 

Am Montag wollen Kirchenvertreter besprechen, wie es weitergehen soll

Man habe nichts von der Anwesenheit der gut zwei Dutzend Afrikaner gewusst. Bräuer gibt an, dass es sich bei diesen Männern nicht um die Flüchtlinge handele, die im letzten Jahr unter der Untermainbrücke entdeckt wurden, und nach mehreren Stationen Zuflucht in der Gutleutkirche gefunden hatten. Von diesen ursprünglich 22 Männern seien die letzten Verbleibenden aus der kirchlichen Notunterkunft in das Martinushaus gebracht worden, einem therapeutischen Wohnheim für psychisch kranke Flüchtlinge und Migranten der Diakonie Frankfurt am Main. 

Doch um welche Menschen handelt es sich nun in der Gutleutkirche und was geschieht mit ihnen? „Mitarbeiter der evangelischen Kirche in Frankfurt machen sich gerade selbst ein Bild der Lage", erklärt Bräuer. „Es handelt sich vermutlich um neue Flüchtlinge, die in der Gutleutkirche eine Unterkunft suchen."

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