Gewohnheiten ändern

Aktion Autofasten in Mainz eröffnet

Bistum MainzGruppenfoto mit großem BannerBildunterschrift: Propst Schütz (5.v.l), Propstei Rheinhessen- Nassauer Land, Bischof Kohlgraf, Bistum Mainz (6.v.l), Roland Horne, Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz (1.v.r), Heiko M. Ebert, Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (3.v.r.), Kerstin Schnücker, NABU Deutschland (4.v.l) mit Organisatoren und weiteren Kooperationspartnern

Bereits zum 21. Mal laden in diesem Jahr die Kirchen mit Umweltverbänden und Verkehrsbetrieben zur ökumenischen Aktion „Autofasten“ ein. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und Propst Dr. Klaus-Volker Schütz eröffneten die Aktion in Mainz.

Ziel von „Autofasten“ ist es, die alltägliche Nutzung des Autos in Frage zu stellen und klimafreundlichere Verkehrsalternativen auszuprobieren. Autofahrerinnen und Autofahrer sollen sich bemühen, in der siebenwöchigen Fastenzeit ihr Auto möglichst oft stehen zu lassen, Fahrgemeinschaften zu gründen oder insbesondere öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Car-Sharing zu nutzen bzw. zu Fuß zu gehen.

Fasten mit aktuellem Inhalt

Der neue Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat dazu ermutigt, sich an der Aktion zu beteiligen. Sie greife die christliche Tradition des Fastens auf und gebe ihr „einen aktuellen Inhalt“. „Mit ihrem Aufruf, das Auto stehen zu lassen und auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, schärft die Aktion das Bewusstsein dafür, dass unser alltägliches Verhalten Auswirkungen auf die Umwelt hat. Schon mit kleinen Änderungen unserer Gewohnheiten können wir zur Bewahrung der Umwelt und zum Klimaschutz beitragen“, sagte Kohlgraf bei der Startveranstaltung der Aktion am Mittwoch, 14. Februar, in Mainz. Kohlgraf dankte den Organisatoren für ihr Engagement: „Allen, die sich beteiligen, wünsche ich, dass sie den Verzicht im Alltag als bereichernd erleben und vielleicht sogar neue Entdeckungen machen – zum Beispiel, dass Gottes Schöpfung viel schöner ist, wenn wir sie nicht nur durch die Windschutzscheibe wahrnehmen.“

Schöpfung bewahren

Für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nahm Dr. Klaus-Volker Schütz, Propst für Rheinhessen und Nassauer Land, an der Eröffnung teil. Er zeigte sich insbesondere beeindruckt darüber, dass diese Aktion schon lange vor Dieselskandal und unsäglichen Affenversuchen in ökumenischer Verbundenheit auf das gemeinsame Anliegen, die Schöpfung zu bewahren, hingewiesen habe: „Autofasten ist fast schon eine eigene Marke geworden, die jedes Jahr neu den berühmten Tropfen auf den heißen Stein einer klimaschädlichen Mobilität legt.“ In dieser Hinsicht habe sie sogar „Vorbildcharakter für politische Entscheidungen, die im Rahmen der möglicherweise anstehenden Koalitionsgespräche im Bund zu treffen sein werden“.

„Autofasten“ als Erfolgsgeschichte

Der Umweltbeauftragte des Bistums Mainz, Dr. Franz-Jakob Hock, bezeichnete die Aktion „Autofasten“ als Erfolgsgeschichte. „Im vergangenen Jahr haben sich fast 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Autofasten‘ beteiligt“, sagte er. Dr. Hubert Meisinger, Referent für Umweltfragen im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, ergänzte: „Durch das Engagement der Verkehrsverbünde wird diese Aktion erst zu einer, die in die Gesellschaft hineinwirken kann. Besser können an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit interessierte Verbände oder Organisationen gar nicht auf das Ziel einer ökologisch verantwortungsvollen Mobilität hinarbeiten.“

 Seit 1998 laden die Kirchen im Westen und Südwesten Deutschlands und in Luxemburg zu dieser Fastenaktion ein. Getragen wird das „Autofasten“ unter anderem von den Bistümern Mainz, Fulda und Trier, den Erzbistümern Köln und Luxemburg, sowie von den Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Hessen-Nassau. Unterstützt wird die Aktion durch die Regierungen von Rheinland-Pfalz, Hessen und des Saarlandes. 

 

„Autofasten“ auch im Odenwaldkreis – Angebot bei „garantiert mobil!“

Anlässlich der diesjährigen Aktion „Autofasten“ kooperieren das Bistum Mainz und die EKHN erstmals mit der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG). Gemeinsam stellen sie allen registrierten Neukunden für das OREG-Angebot „garantiert mobil!“ ein Startguthaben von zehn Euro zur Verfügung. „Gemeinsam mit den beiden Kirchen möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern im Odenwaldkreis während des ,Autofastens‘ die Möglichkeit geben, sich mit dem neuen Mobilitätsangebot vertraut zu machen“, sagte Peter Krämer, Leiter des Geschäftsbereich Nahverkehr bei der OREG. Bei dem Angebot wird der Fahrplan mit privaten und gewerblichen Mitnahmemöglichkeiten ergänzt. Koordiniert wird „garantiert mobil!“ über die www.odenwaldmobil.de oder eine App.

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