Solidaritätsadresse an Minderheit im Irak

„Als Christen an der Seite der verfolgten Jesiden“

wikipedia/Jan VindheimJesiden-Heiligtum Lalish im IrakJesiden-Heiligtum Lalish im Irak

Die politische Situation im Irak ist derzeit dramatisch für alle Minderheiten. Die hessen-nassauische Kirche erklärt ihre Solidarität mit den verfolgten Jesiden und fordert entschiedenes Handeln bei der humanitären Katastrophe. Zudem bereiten die hessen-nassauische und kurhessische Kirche eine Spendenaktion vor.

Darmstadt / Lollar, 14. August 2014. In einer Grußbotschaft an die hessische Gemeinde der Jesiden in Lollar bei Gießen hat die Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Ulrike Scherf, am Mittwochabend ihre Solidarität mit den im Irak verfolgten Jesiden erklärt. „Als evangelische Christinnen und Christen stehen wir solidarisch an der Seite der Jesiden als verfolgte Minderheit“, so Scherf. Jesiden und Christen seien durch ihre schwierige Situation im Irak eng miteinander verbunden und hätten sich in der Vergangenheit oft gegenseitig unterstützt.

Friedliche Konfliktlösung weiter suchen

Religiöse Überzeugungen dürfen nach Scherf nicht dazu führen, dass Menschen, die anders glauben, um ihrer Religion willen verfolgt und getötet werden. „Weil Gewalt nur Gewalt hervorbringt, rufen wir alle politisch Verantwortlichen dazu auf, nach friedlichen Mitteln zur Konfliktlösung zu suchen“, heißt es in der Botschaft weiter. Nur so könne „langfristig die Ruhe einkehren, die notwendig ist, damit die aus ihren Heimatorten Vertriebenen Jesiden und Christen wieder in der Lage sind, Fuß zu fassen“.

UNO muss endlich reagieren

Zusammen mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen forderte Scherf auch, dass der UNO-Sicherheitsrat „umgehend eine verbindliche Resolution beschließt, die die sofortige Rückkehr all jener Menschen sicherstellt, die ihr Haus und ihren Besitz verlassen mussten“.  Zudem sollten die Anstrengungen verstärkt werden, um Vertriebenen innerhalb des Iraks und Flüchtlingen in den Nachbarstaaten besser zu helfen. Mit dem Spendenaufruf der Diakoniekatastrophenhilfe, setze die hessen-nassauische Kirche sich zudem dafür ein, dass die vertriebenen Familien in den Städten Dohuk, Erbil und Suleimaniyah mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und anderen lebensnotwendigen Dingen versorgt werden.

 Jesiden in Hessen rufen "Tag der Trauer" aus

Die Gemeinde der Jesiden in Hessen hatte am Mittwoch zu einem „Tag der Trauer“ aufgerufen.  In Deutschland leben Schätzungen zufolge etwa 60.000 Jesiden. 

Unterdessen haben die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck damit begonnen, eine besondere Spendenaktion für den Nordirak vorzubereiten. Mehr dazu in kürze. Spenden sind  derzeit bereits Online bei der Diakonie-Katastrophenhilfe möglich:  
Mehr zur Hilfe der Diakonie Katastrophenhilfe hier

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