Landesgartenschau

Ausgrabungen am Gießener Kirchenplatz miterleben

timemelter.comKirchen-Ausgabung in Gießen

Die LichtKirche ist nur eine Attraktion der anlässlich der Landesgartenschau. Vor dem Kirchplatz können Besucher eine Ausgrabung live miterleben.

Historisch Interessierte können in Gießen hautnah die Grabungen am Kirchenplatz miterleben. Tägliche kostenlose Führungen, Schautafeln, Zeitraffer-Filme, eine aktuelle Homepage und „Funde des Monats“ im angrenzenden Museum informieren während der Landesgartenschau über den Stand der Ausgrabungen. Zurzeit sehe man die Fundamente einer Kirche aus dem 19. Jahrhundert, sagte der stellvertretende Landesarchäologe Udo Recker in Gießen. „Wir haben aber schon Befunde, dass auch Älteres erhalten ist.“

Bei dem Areal am Kirchenplatz handele es sich um die „Keimzelle Gießens“, erklärte der Archäologe Dieter Neubauer. 1152 begann der Bau einer Wasserburg, 1248 wurde eine erste Kirche erwähnt. „Ab da entwickelte sich der Kirchenplatz zum religiösen Zentrum.“ Der Platz wurde auch als Friedhof erwähnt, so Neubauer. „Irgendwo muss auch ein Pfarrhaus gestanden haben oder ein Wirtschaftshof.“ Die Kirche sei ein „zusammengestückeltes Bauwerk“, das 1808 abgerissen wurde. 1821 entstand eine klassizistische Kirche, die in einer Bombennacht im Dezember 1944 zerstört wurde.

Die Archäologen wollen bis zu vier Meter tief graben. Die Grabungen dauern bis Anfang Oktober - dann endet auch die Landesgartenschau. Bei anderen Grabungen seien solche hautnahen „Einblicke in die Heimatgeschichte“ in der Regel nicht möglich, berichtete Eveline Grönke von der hessischen Landesarchäologie. Die Archäologen hoffen auf viele Gießener Bürger und Besucher der Gartenschau.

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