Landraub ist Schwerpunktthema 2013

„Brot für die Welt“ in Hessen-Nassau gestartet

EKHN/Kai FuchsEröffnung Brot für die Welt 2013 in EKHN

Auftakt in Steinheim: Die 55. Aktion "Brot für die Welt" ist für Hessen-Nassau eröffnet worden. Thema ist der Landraub, der Menschen immer öfter in den Hunger treibt.

Das "Brot für die Welt"-Motiv 2013 zeigt: Boden ist Nahrung. (Rechts oben auf dieser Seite auch als Plakat herunterladbar)

Darmstadt/Steinheim, 6. Dezember 2013. Die evangelische Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ hat ihre 55. Spendenaktion auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gestartet. Eröffnet wurde sie zusammen mit dem Evangelischen Dekanat Rodgau bei einem gemeinsamen Festgottesdienst unter dem Motto „Land zum Leben – Grund zur Hoffnung“ in Steinheim am Main bei Hanau.

 Landraub als Ursache für Hunger

Jeder achte Mensch auf der Welt geht nach Angaben von „Brot für die Welt“ abends hungrig schlafen. Das seien fast 850 Millionen Frauen, Kinder und Männer. Immer häufiger sei der Grund für den Hunger, dass Menschen fruchtbares Land oder Saatgut fehle, um die Ernährung sicherzustellen. Große Konzerne bräuchten immer mehr Böden für Energiepflanzen, Massentierhaltung oder Monokulturen, so die Hilfsorganisation. Unter dem Motto „Land zum Leben – Grund zur Hoffnung“ rückt „Brot für die Welt“ diese Thematik nun in den Fokus. Die 55. Aktion will dabei vor allem auf die Situation von Landarbeiterinnen und Kleinbauern in den Ländern des Südens aufmerksam machen: Ihre Existenzgrundlage wird verstärkt von ausländischen Investoren - meist Agrar- oder Bergbaukonzerne - gefährdet, die mit teils dubiosen Mitteln Land aufkaufen oder pachten, um dort industrielle Landwirtschaft oder Rohstoffgewinnung zu betreiben.

Scherf: "Es ist nicht gut, was ihr tut!"

Um dieses als „Langrabbing“ bekannt gewordene Vorgehen und den Einsatz von „Brot für die Welt“ und seiner Partnerorganisationen für die Rechte der Einwohner ging es beim Festgottesdienst auch in der Predigt der Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf. Sie forderte dazu auf, das Problem des Landraubes in den Entwicklungsländern mehr zum Thema zu machen. „Es ist nicht gut, was ihr tut!“, sagte Scherf mit Blick auf internationale Konzerne, die Land vermarkten und damit vielen Menschen die Lebensgrundlage vor Ort entziehen. Es gelte, das Menschenrecht auf Nahrung für alle zu sichern. Dazu seien Gespräche mit politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen nötig, „um denen eine Stimme zu geben, die keine Lobby haben.“ Scherf wies zugleich auf die „Wirkung der kleinen Schritte“ bei uns hin, um für das Thema sensibel machen. Dazu gehöre beispielsweise schon der Besuch mit Kindern auf einem Bauernhof, um auf die Verbindung zwischen Natur und Nahrungsmitteln aufmerksam zu machen.

Bunter Gottesdienst mit viel Musik

Den Gottesdienst zur Eröffnung gestalteten daneben Dekan Carsten Tag, Pfarrerin Heike Zick-Kuchinke, und Pfarrer Dr. Mario Fischer sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden (siehe großes Foto) mit. Musikalisch wurde er von den Dekanatskirchenmusikern Dorothea Baumann und Christian Müller, dem Steinheimer Posaunenchor unter der Leitung von Frank Koltermann und der Band „Afrikaner.de“ begleitet. Nach dem Gottesdienst wurde beim anschließenden Empfang Ernesto Cassinda erwartet. Der Angolaner engagiert sich in dem südwestafrikanischen Land in einer Partnerorganisation von „Brot für die Welt“.

Hintergrund „Brot für die Welt“

„Brot für die Welt“ ist eine Hilfsaktion der evangelischen Kirche. Sie leistet mit Unterstützung ihrer weltweiten Partnerorganisationen in fast 1.000 Projekten in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa Hilfe zur Selbsthilfe. Schwerpunkte der Arbeit sind Ernährungssicherung, Bildung und Gesundheit.  

Spendenkonto
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat ein spezielles Spendenkonto eingerichtet:
Gesamtkirchenkasse der EKHN
Konto-Nr. 4 100 000
Evangelische Kreditgenossenschaft eG
BLZ: 520 604 10
Stichwort: Brot für die Welt

 

 

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