Kirchenpräsident Jung besucht Griechische Gemeinde in Frankfurt

EKHN fördert Hilfsprojekte für Griechen in Not

Frankfurt am Main, 31. August 2012. Nicht nur die Krise Griechenlands findet auch in Frankfurt statt – bei den Banken.

Auch die Krise der Griechen findet in Frankfurt statt. Denn die Verarmung weiter Teile der griechischen Bevölkerung wirkt sich bis in die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde Prophet Elias in Frankfurt am Main aus. Davon hat sich am Freitag (31. August 2012) eine Delegation der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) unter Leitung von Kirchenpräsident Dr. Volker Jung ein Bild gemacht. Die Vertreter der Gemeinde berichteten von vielen Zuwanderern, die sich in den vergangenen Monaten Hilfe suchend an die Gemeinde gewandt und deren Möglichkeiten damit überfordert hatten. Kirchenpräsident Jung bekundete bei dem Besuch seine Anteilnahme: „Es geht in der Griechenland-Krise nicht nur um Euros und Wirtschaftsdaten, sondern um Menschen, die in Not geraten sind. Hier wollen wir als evangelische Kirche ganz bewusst ein Zeichen der Mitmenschlichkeit setzen.“

50.000 Euro für Beratung in Frankfurt und Suppenküchen in Griechenland

Die EKHN-Delegation überbrachte die Zusage, mit 50.000 Euro zwei Hilfsprogramme zu fördern. Das eine entsteht derzeit in Frankfurt, wo ab Oktober in evangelischer Trägerschaft eine Muttersprachliche Beratungsstelle für Menschen aus Griechenland eröffnet wird. Für sie stellt die EKHN 10.000 Euro bereit. Sie entsteht im „Haus am Weißen Stein“ in Frankfurt (Eschersheimer Landstraße 567) und wird in griechischer Sprache bei der Suche nach Arbeitsplätzen, Unterkünften, Sprachkursen oder aber auch bei der Rückkehr ins Heimatland unterstützen. Die Einrichtung öffnet am 8. Oktober und ist innerhalb der bewährten Sozialberatung für Migranten und Flüchtlinge des Evangelischen Regionalverbands angesiedelt.

Bei dem zweiten Hilfsprogramm, das die EKHN mit 40.000 Euro unterstützt, handelt es sich um Suppenküchen und Kleiderkammern, mit denen die Griechische Evangelische Kirche Arbeitslose, verarmte Familien und Jugendliche in Thessaloniki, Athen und Korfu mit dem Nötigsten versorgt. Dabei werden mehr als 2200 Essen pro Woche ausgegeben sowie auch Arztkosten übernommen.
Bei dem Besuch betonte Jung: „Die Menschen in Griechenland ringen um ihre Zukunft.“ Dem sei der „populistisch-herablassende Ton, mit dem vielerorts über die griechische Situation gesprochen werde, nicht angemessen. Wörtlich sagte Jung: „Die Menschen in Griechenland brauchen jetzt Reformen und Förderprogramme, die ihrer Gesellschaft und ihrer Wirtschaft ermöglichen, auf die eigenen Beine zu kommen.“

„Deutschland hat Griechenland nicht aufgeben“

Pfarrer Athenagoras Ziliaskopoulos, Archimandrit des ökumenischen Patriarchats, Bischöflicher Vikar für Hessen und Rheinland-Pfalz bedankte sich: „Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau ist uns heute nicht nur Helfer in der Not sondern setzt ein wichtiges Zeichen christlicher Nächstenliebe, ökumenischer Verbundenheit und sozialen Engagements. Darüber hinaus wird mit diesem Projekt allen Griechen bewusst, und das ist sehr wichtig, dass Deutschland sie nicht aufgegeben hat.“

Verantwortlich: Stephan Krebs Pressesprecher

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