Terror in Frankreich

Evangelische und katholische Kirche erschüttert über Terror in Paris

Foto: Esther Stosch/ Montage: Karsten FinkAm 13. November 2015 gab es in der französischen Hauptstadt Paris Explosionen und Schüsse. Zahlreiche Menschen wurden Opfer von Terror.Am 13. November 2015 gab es in der französischen Hauptstadt Paris Explosionen und Schüsse. Zahlreiche Menschen wurden Opfer von Terror.

Explosionen und Schüsse in Paris: Frankreich leidet erneut unter Terror. Es soll mehr als 120 Tote und hunderte Verletzte geben. Politiker, Prominente und Kirchenvertreter nehmen Anteil. Kirchenpräsident Jung betont: Gott und Gewalt gehen nicht zusammen.

Während des Freundschaftsspiels Deutschland gegen Frankreich in Paris hören die Fußballfans Explosionen in der Nähe des Stadions. Zeitgleich beginnt in Paris der Terror: In Restaurants und Cafés fallen Schüsse, in der Konzerthalle Bataclan werden rund 1500 Konzertbesucher zu Geiseln. Nach bisherigen Erkenntnissen begannen die Anschläge am Samstagabend kurz nach 21 Uhr an sechs verschiedenen Orten. Nach Ermittlerangaben gibt es mehr als 120 Tote und hunderte Verletzte. Der französische Präsident François Hollande hat in Frankreich drei Tage Staatstrauer angeordnet. Hinter den Angriffen stehe die Terrororganisation Islamischer Staat IS.

 

„Gewalt und Gott gehen nicht zusammen“

 

Kirchenpräsident Volker Jung ist „entsetzt über das was geschehen ist“. Er betont: „Alle Menschen, welchen Glaubens auch immer, sollten sich dagegen stellen. Für diesen Terror kann man Gott nicht missbrauchen. Gott steht für Frieden. Gerade, wenn einem der Glaube etwas bedeutet, ist man jetzt gefragt, das deutlich zu sagen und zu bekennen. Gewalt und Gott gehen nicht zusammen.“

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, zeigen sich erschüttert von den Anschlägen und der Geiselnahme am Abend des 13. November 2015: „Wir sind tief erschüttert über die hasserfüllte Welle der Gewalt in Paris. In diesen Stunden gilt unsere Anteilnahme den Opfern und Angehörigen. Wo die Worte über die unfassbaren Taten versagen, ist für uns Christen Zeit zu beten.“

„Meine Gedanken sind bei den Opfern, bei unseren französischen Nachbarn und Freunden“, ergänzt der Präses der EKHN-Synode, Ulrich Oelschläger. Er sagt: „Ich hoffe und bete, dass Angst uns nicht vom rechten Weg abbringt, dass Vorsicht und Wachsamkeit, so nötig sie sein mögen, nicht unser menschliches Gesicht verzerren, dass wir weiter unser Herz und unsere Nächstenliebe zu den Menschen sprechen lassen, die unsere Hilfe suchen.“

Gebete und Fürbitten für die Opfer und Angehörigen der Anschläge in Paris

Jung beobachtet mit Sorge die Diskussion um Flüchtlinge, die im Zusammenhang mit den Anschlägen in den Medien geführt werden. „Es wäre ganz furchtbar, dass man den Flüchtlingen anlastet, dass mehr Gewalt zu uns gekommen ist. Das halte ich für ganz schwierig“, so der Kirchenpräsident.

 

Hoffnung, dass Politiker klug handeln

 

Nicht nur Kirchenvertreter und Prominente nehmen Anteil. Auch Politiker, wie Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel sind in Gedanken bei den Opfern und Angehörigen. Sie sagt, Deutschland fühle mit dem Land mit. „Wir wissen, dass unser freies Leben stärker ist als jeder Terror“, sagte sie am Samstagmorgen.

Der französische Präsident Hollande spricht von einem Kriegsakt. Er sagte Frankreich werde „unerbittlich die Barbaren des IS bekämpfen.“ Bundeskanzlerin Merkel sicherte ihm Unterstützung zu.

„Ich wünsche mir sehr, dass trotz aller Schocksituation, die politischen Köpfe klug und klar bleiben“, sagte Jung. Der Kirchenpräsident betonte, dass Sicherheit eine Wichtige Rolle spiele, aber „man muss auch aufpassen, dass man die Werte die uns prägen, wahrt: Freiheit und Menschenrechte.“

Gebete und Fürbitte für Opfer und Angehörige in Frankreich

Kirchenpräsident mahnt zu besonnenem Handeln inmitten des Grauens

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