Synode der EKHN setzt Tagung fort

Flüchtlingsfragen, Friedensethik und Zukunftsperspektiven

Quelle: Erika von BassewitzZwölfte KirchensynodeAuf der Tagesordnung der diesjährigen Herbsttagung stehen Wahlen, der Haushalt - und es wird über das Kirchenverständnis diskutiert

Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Donnerstag ihre Herbsttagung in Frankfurt am Main fortgesetzt. Der Vormittag wird dabei im Zeichen des Auftakts für einen neuen Zukunftsprozess stehen. Das Projekt mit dem Namen „ekhn2030“ soll die evangelische Kirche über das Jahr 2030 hinaus führen.

In den Blick wird dabei die künftige gesellschaftliche Situation ebenso wie die Mitgliederentwicklung genommen. Die Kirchenleitung wird den 141 Synodalen am einen Weg vorschlagen, wie eine tragfähige Arbeit über das nächste Jahrzehnt hinaus gemeinsam entwickelt werden kann. Gleichzeitig müssen die Delegierten auch darüber entscheiden, wie es mit dem Bibelhaus in Frankfurt am Main oder den Tagungshäusern der EKHN in Höchst und Hohensolms weitergeht.

Flüchtlinge und Friedensethik

Vom Mittwoch auf den Donnerstag verschoben wurde die Aussprache über die aktuelle Situation von Flüchtlingen. Im Mittelpunkt soll dabei eine Resolution stehen, die die Aufnahme von Flüchtlingen in Kommunen befürwortet, zunehmende Rechtverletzungen bei Abschiebefällen kritisiert und verlangt, das Kirchenasyl auch künftig zu respektieren. Vorgesehen ist zudem der Abschluss einer intensiven Auseinandersetzung mit der Friedensethik. Die Synodalen wollen ein klares Positionspapier dazu verabschieden, das unter anderem dazu auffordert zivile Konfliktlösungen zu fordern und Rüstungsexporte kritisch zu hinterfragen.

Propst für Rhein-Main steht zur Wiederwahl

Am Nachmittag steht der der Propst für Rhein-Main, Oliver Albrecht zur Wiederwahl. Der 57 Jahre alte Theologe steht seit 2015 an der Spitze der Propstei mit ihren rund 450 Pfarrerinnen und Pfarrern in rund 230 Kirchengemeinden mit knapp 400.000 Kirchenmitgliedern. Zur zentralen Aufgabe gehört es, Pfarrerinnen und Pfarrer seelsorglich und berufsbiografisch zu begleiten.

Berichte zu Kirchentag und Klima

Schließlich wollen die Synodalen auch noch Berichte zum Stand der Vorbereitung des Ökumenischen Kirchentags entgegennehmen und über den Stand des Klimaschutzes in der evangelischen Kirche sprechen.

Hintergrund zur Synode

Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Sie erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Aktuell hat sie 141 Sitze. Als das maßgebende Organ geistlicher und rechtlicher Leitung trifft sie auch wichtige kirchenpolitische Entscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten die Entscheidungen vor. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand mit einem oder einer Präses. Gemäß Kirchenordnung sollen möglichst zwei Drittel der gewählten Synodalen nichtordinierte Gemeindemitglieder sein, ein Drittel Pfarrerinnen und Pfarrer.

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