EKHN unterstützt Bildungs- und Menschenrechtsprojekte in Indien sowie eine Friedensinitiative im Nahen Osten

Hilfe für Christen und Flüchtlinge im Irak

Darmstadt, 25. November 2010. Christliche Gemeinden im Irak sowie Flüchtlinge aus dem Irak, die in der Türkei oder in Griechenland gestrandet sind, erhalten von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Unterstützung.

Die Kirchenleitung beschloss am Donnerstag, für beide Zwecke jeweils 60.000 Euro bereitzustellen. Die EKHN fördert damit zusammen mit den evangelischen Kirchen in Bayern und Württemberg sowie der evangelischen und der katholischen Kirche im Kanton Zürich Bildungsprojekte, die die Kultur der assyrisch-chaldäischen Kirchen im Irak erhalten sollen. Diese Kirche gehört zu den ältesten christlichen Traditionen überhaupt und ist durch die gesellschaftlichen Spannungen im Irak massiv bedroht. Mit dem gleichen Betrag wird humanitäre Hilfe für Flüchtlinge gefördert, die aus dem Irak über die klassischen Fluchtrouten durch Griechenland und die Türkei fliehen wollten und nicht weiterkommen. Die EKHN setzt sich seit einiger Zeit für Flüchtlinge aus dem Irak ein. Zum einen fördert sie Projekte, die die Fluchtursachen im Irak bekämpfen sollen. Zum anderen hatte sie bereits im Jahr 2008 eine dauerhafte und geregelte Ansiedlung von irakischen Flüchtlingen in Deutschland im Rahmen eines Resettlement-Programms der UNO gefordert.

Menschenrechte und Bildung für unberührbare Mädchen in Indien

Die Kirchenleitung beschloss außerdem, zwei Projekte ihrer Partnerkirche im Nordwesten Indiens mit insgesamt 111.900 Euro zu unterstützen. Die dortige Diözese Krishna Godavari erhält nun einen Zuschuss in Höhe von 46.200 Euro für die Erweiterung einer Mädchenschule in Vijayawada, in der hauptsächlich Dalits, also Mädchen aus der Unterschicht der Unberührbaren, unterrichtet werden. Die Partnerdiözese Krishna Godavari unterhält über 200 Grundschulen, sowie zehn weiterführende Schulen mit insgesamt 46.00 Schülerinnen und Schülern.

Mit 65.700 Euro wird ein Projekt gefördert, das im Bereich der Diözese Amritsar im Nordwesten Indiens die Beachtung der Menschenrechte fördert. Viele Angehörige der Unterschicht (Dalits) werden elementare Rechte entzogen. Es gibt bis heute Formen von Leibeigenschaft und Schuldknechtschaft. Manche werden Opfer von sogenannten Ehrenmorden. Das Projekt hilft den Betroffenen, sich zu organisieren, ihre Rechte kennen zu lernen und durchzusetzen. Seit Jahren führt die Diözese Projekte durch, die eine Kultur der Menschenrechte fördern.

Aussöhnung der Konfliktparteien im Nahen Osten

Der Aussöhnung der Konfliktparteien im Nahen Osten dient ein Projekt der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt, das die EKHN nach dem Willen ihrer Kirchenleitung mit 49.500 Euro fördert. Sie ermöglicht damit, zusammen mit dem Außenministerium Norwegens und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und der Friedrich Ebert Stiftung, die Fortführung des „Akademischen Friedensorchesters Nahost“. Diese Initiative überträgt das musikalische Modell des Dirigenten Daniel Barenboim auf den politischen Dialog. Barenboim unterhält ein Orchester mit israelischen und palästinensischen Musikern. Die Initiative lädt Fachleute aus verschiedenen Ländern an einen Tisch und bittet sie, friedliche Lösungen für Teilbereiche des Konflikts zu erarbeiten.

Darmstadt, 26. November 2010



Verantwortlich: gez. Pfarrer Stephan Krebs, Pressesprecher

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