Islamunterricht ist Erfolgsmodell

Islamunterricht gegen die Radikalisierung von Jugendlichen

Lupo/pixelio.deFahne Hessen

Seit drei Jahren bieten hessische Schulen einen islamischen Religionsunterricht an. Das Ziel der hessischen Regierung: die Gleichbehandlung der Religionsgemeinschaften durchsetzen und der Radikalisierung von Jugendlichen entgegenwirken.

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hat den Islamischen Religionsunterricht nach drei Jahren Erfahrung als „Erfolgsmodell“ bezeichnet. Er werde derzeit an 46 Grundschulen für mehr als 2.000 Schüler angeboten, sagte Lorz am Montagabend in Gießen. Hessen habe das Modell zunächst an 22 Grundschulen mit etwa 600 Schülern in der ersten Klasse gestartet. Im zweiten Jahr boten 38 Grundschulen den Islamischen Religionsunterricht an. Das Modell sei bundesweit in dieser Form einzigartig.

Qualität geht vor Quantität

Die Zahlen seien angesichts von allein rund 50.000 Erstklässlern in Hessen zwar nicht so hoch. Doch gehe das Land „behutsam“ vor. „Qualität geht vor Quantität. Die Entwicklung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ In 42 Schulen sei die türkische Ditib Kooperationspartner, in zwei Schulen die Ahmadiyya Muslim Jamaat. In zwei weiteren Grundschulen seien beide Religionsgemeinschaften Partner des Landes. Bisher habe sich noch keine weitere Religionsgemeinschaft angeboten.

Religionsunterricht gegen Radikalisierung

„Die Verantwortung der jungen Lehrkräfte ist nicht gering“, sagte Lorz in seinem Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Der Islam und die islamische Theologie in Zeiten der Radikalisierung“. Das Land biete den Unterricht an, „weil es unserem Werteverständnis entspricht“ und „unserem Verständnis von Gleichbehandlung“ der Religionsgemeinschaften. Man erhoffe sich aber zudem eine „segensreiche Wirkung“ im Bereich der Radikalisierung junger Muslime: „Wenn Identitätsfindung misslingt, schlägt die Stunde der radikalen Rattenfänger.“

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