Kirchenpräsident zu Trump

Jung: „Große Sorgen um Weg der US-Politik“

mfhiatt/istockphoto.comEin Trump-Unterstützer stellte während des Wahlkampfs ein Plakat von Donald Trump in seinen Garten.

Kirchenpräsident zum neuem US-Präsident: Jetzt sind alle gefragt, für die Werte einer demokratischen, offenen, an der Menschenwürde und den Menschenrechten orientierten Gesellschaft einzustehen, sagt Volker Jung.

Peter BongardIm Gespräch: Kirchenpräsident Volker Jung

Darmstadt, 20. Januar 2017. Besorgt über die weitere politische Entwicklung hat sich der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung anlässlich des Amtsantritts von Donald Trump als neuem US-Präsidenten geäußert. In einem Gastbeitrag für die Freitagsausgabe des „Mannheimer Morgen“ zum Wechsel im Weißen Haus schreibt Jung: „Mit Donald Trump verbinden sich für mich große Sorgen um den Weg der US-amerikanischen Politik. Wenn er das umsetzt, was er angekündigt hat, gefährdet er den sozialen Zusammenhalt und die soziale Ausrichtung der Gesellschaft, die sein Vorgänger Barack Obama beispielsweise mit der Einführung einer Krankenversicherung stärken wollte.“

Christliches aus dem Blickfeld geraten

Auch in Fragen der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, des Schutzes von Minderheiten und der Aufnahme von Flüchtlingen seien „problematische Entwicklungen zu befürchten“, so Jung in der Tageszeitung. Nach Ansicht des Kirchenpräsidenten besteht sogar die Gefahr, dass die Vereinigten Staaten Werte aus dem Blickfeld verlieren könnten, die einst bewusst „vom christlichen Menschenbild mitbestimmt“ waren.

Weltweite Auswirkungen befürchtet

Jung befürchtet in seinem Beitrag auch weltweite Auswirkungen. So beruhe Trumps Erfolg nicht auf Argumenten, „sondern auf dem gefährlichen Spiel mit Ängsten und Stimmungen“. Mit ihm hätten „Populismus und Egoismus“ gewonnen. Jung sei deshalb auch besorgt, dass Trumps Politik „weltweit rechtspopulistische Kräfte beflügelt“. Es bleibe die Hoffnung, dass die Demokratie in den Vereinigten Staaten mit ihrem komplexen System von Kontrollmechanismen stark genug sei, um autokratische Entwicklungen zu verhindern, so Jung im Mannheimer Morgen weiter.

Menschenverachtung entgegentreten

Jetzt seien auch in Deutschland „Christinnen und Christen und mit ihnen viele Menschen“ gefordert, „offensiver für die Werte einer demokratischen, offenen, an der Menschenwürde und den Menschenrechten orientierten Gesellschaft einzustehen“. Gerade im Wahljahr seien nun alle gefragt, „denen entgegenzutreten, die meinen, mit menschenverachtenden Ideologien Staat machen zu können“.

Hinweis
Den gesamten Gastbeitrag von Kirchenpräsident Volker Jung lesen Sie im „Mannheimer Morgen“. Hier geht's direkt zur Webausgabe: 
www.morgenweb.de/nachrichten/politik

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