Standpunkt

Klares Wort der AfD gegen Gewalt vermisst

mck/Evangelisch-Lutherische Kirche in BayernEKD-Ratsvorsitzender Bischof Heinrich Bedford-StrohmEKD-Ratsvorsitzender Bischof Heinrich Bedford-Strohm

EKD-Ratsvorsitzender Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bemängelte nach dem Bundesparteitag der AfD, dass Teile der Partei das Recht auf freie Religionsausübung in Frage stellen. Seine Kritik reicht aber noch weiter.

Gegenüber dem Sender NDR-Info hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm,  eine äußerst kritische Bilanz zum Bundesparteitag der AfD in Stuttgart gezogen: „Die AfD ist und bleibt eine zerrissene Partei: Teile der AfD stellen das Recht auf freie Religionsausübung in Frage und wollen ganze Gruppen von Menschen vom öffentlichen Leben Deutschlands ausgrenzen. Das ist mit dem Grundgesetz und unserer christlichen Wertewelt nicht zu vereinbaren.“

Klare Kante zeigen

Bedford-Strohm weiter: „Es muss klare Kante gezeigt werden, wenn Stimmungen unser Land erreichen, die Schwache in die Ecke drängen. Wir müssen gegen Stimmungen vorgehen, die eine andere Religion pauschal abwerten und für grundgesetzwidrig erklären. Religion muss eine Kraft der Versöhnung des Friedens sein und deswegen brauchen wir den Dialog der Religionen.“
 
Die AfD versäume es zum gesellschaftlichen Ausgleich beizutragen: „Was man auf gar keinen Fall akzeptieren kann, ist Hetze gegen Menschen: Erst recht nicht dann, wenn sie sich in Gewalttaten zeigt“, ergänzte der Ratsvorsitzende.

Verurteilung von Gewalt gegen Schutzbedürftige gefordert

„Hunderte von fremdenfeindlichen Straftaten wurden in Deutschland schon in den ersten Monaten dieses Jahres begangen. In dieser Situation habe ich in Stuttgart ein klar vernehmbares öffentliches Wort der AfD vermisst. Der Bundesparteitag hätte geschlossen die Welle von Gewalt gegen Schutz suchende Menschen verurteilen müssen“, so Bedford-Strohm in dem Interview.

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