Erfahrungsaustausch

Kooperation mit polnischer Partnerkirche zum Reformationsjubiläum

Volker RahnGruppenbildSommerempfang in Wiesbaden (v.l.): Bischof Jerzy Samiec, Detlev Knoche, Anna Wrzesińska, Ewa Śliwka, Volker Jung, Friedhelm Pieper

Polen ist katholisch geprägt - nur 0,2 Prozent der Bevölkerung sind evangelisch-lutherisch getauft. Über ihre Situation und Erfahrungen haben sich nun der Bischof und Gesandte der "Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen" mit Kirchenvertretern der EKHN ausgetauscht. Beide Kirchen pflegen partnerschaftliche Beziehungen und haben beschlossen, für das Reformationsjubiläum noch enger zusammen zu arbeiten.

Eine Delegation der evangelischen Partnerkirche in Polen hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) besucht und eine stärkere Kooperation beim bevorstehenden Reformationsjubiläum verabredet. So soll unter anderem bei der geplanten Weltausstellung zur 500 Jahr-Feier der Reformation enger zusammengearbeitet werden.

Polnische Partner erhalten Einblick in kirchliche Verwaltung

Der leitende Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen (EAKiP) Jerzy Samiec, die Leiterin der Bischofskanzlei Anna Wrzesińska und die Direktorin der Konsistoriumskanzlei Ewa Śliwka wollten sich vom 21. bis 24. Juli aber vor allem über die Organisation und Verwaltungsarbeit der EKHN  einen genauere Überblick verschaffen.

Gespräche über Umgang mit Konflikten

Die polnischen Gäste trafen bei ihrem Besuch zunächst in Wiesbaden beim Sommerempfang der evangelischen Kirchen in Hessen auf den hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung, den kurhessischen Bischof Martin Hein sowie die rheinische Ökumenedezernentin Barbara Rudolf.  Beim Institut für „Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision“ (IPOS) in Friedberg beriet sich die Delegation anschließend mit IPOS-Leiter Gerd Bauz sowie der EKHN-Konfliktbeauftragten Elke Breckner über Modelle von Gemeindeberatung, der Ausbildung von Mediatoren sowie Ansätze zum Konfliktmanagement.

Verändertes Familienbild diskutiert und Erfahrungsaustausch

In einem mehrstündigen Treffen mit Kirchenpräsident Volker Jung ging es dann um Fragen der aktuellen Entwicklungen in  beiden Partnerkirchen und um die theologische Bewertung von gegenwärtigen Konzepten von Familie und pluralen Lebensstilen und deren Integration im kirchlichen Leben.
Weiterhin informierten sich Bischof Samiec und seine Mitarbeiterinnen über Erfahrungen der EKHN mit der Fortbildung von Ehrenamtlichen, der Öffentlichkeitsarbeit, den Planungen zum Reformationsjubiläum 2017 sowie über spezielle kirchenjuristische Fragen.  
Die polnischen Gäste der EKHN zeigten sich sehr angetan von der Bereitschaft der in diesen Themenfeldern arbeitenden EKHN-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in offenen und vertrauensvollen Gesprächen, Erfahrungen in der Gestaltung kirchlichen Lebens wie der Partizipation und dabei auch brisante Themen anzusprechen, wie etwa Konflikte in Gemeinden oder zwischen Pfarrern und Gemeindemitgliedern.

Beratung über Frauenordination

Da die EAKiP einen Beratungsprozess zur Frauenordination eingeleitet hat, waren Bischof Samiec, Anna Wrzesińska und Ewa Śliwka auch sehr an den Erfahrungen der EKHN in diesem Bereich interessiert.
Bei einem festlichen Dinner in Anwesenheit des Honorarkonsuls der Republik Polen, Rechtsanwalt Klaus Sturmfels, konnten die polnischen Gäste EKHN-Mitglieder, Gruppen und Vereine wiedersehen oder kennenlernen, die sich in den Beziehungen zu der EKHN Partnerkirchen in Polen engagieren, darunter „Zeichen der Hoffnung“ und das Dekanat Wiesbaden.

Originalplätze der Reformation

Den Abschluss des Besuches, bei dem die Gäste von EKHN-Ökumenereferent Oberkirchenrat Detlev Knoche und Europareferent Pfarrer Friedhelm Pieper begleitet wurden, bildete ein Ausflug nach Worms. Der Präses der EKHN-Kirchensynode, Dr. Ulrich Oelschläger, führte die polnischen Lutheraner auf den Spuren Luthers durch Worms.
Als Abschlussgespräch des Besuches wurden zwischen Bischof Samiec, Ewa Śliwka und Anna Wrzesińska sowie dem Leiter des Zentrums Ökumene Detlev Knoche und Friedhelm Pieper vor allem auch eine Kooperation zwischen den Partnerkirchen mit Blick auf die Weltausstallung in Wittenberg im Rahmen des Reformationsjubiläums vereinbart.
Die polnische Delegation zeigte sich über die erkennbare Intensivierung der Partnerschaft sehr erfreut und sieht weiteren Begegnungen in Polen und im Deutschland gern entgegen.

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