Integration

Landesregierung sieht Freiwilliges Soziales Jahr für Flüchtlinge positiv

EVIM/O. HebelLehrerin sitzt mit 2 Schülern am TischBei den EVIM Freiwilligendiensten in Wiesbaden bekommen Geflüchtete berufliche Perspektiven durch Schulausbildung und Freiwilligendienst in Einrichtungen der Altenhilfe und Behindertenhilfe

Der hessische Sozialminister hält das Freiwillige Soziale Jahr für Flüchtlinge für eine Chance für Geflüchtete, sich selbst sprachlich und persönlich weiterzuentwickeln und die deutsche Arbeitswelt kennen zu lernen.

Der hessische Sozialminister Stefan Grüttner hat eine positive Bilanz des 2016 eingeführten Freiwilligen Sozialen Jahres für Flüchtlinge gezogen. Er sprach am Montag in Wiesbaden von einer Chance, die eigene Persönlichkeit durch die Begegnung mit Menschen und die Erfahrung von Gemeinschaft weiterzuentwickeln. Flüchtlingen biete das Freiwillige Soziale Jahr die Möglichkeit, einer sinnstiftenden und verantwortungsvollen Aufgabe nachzugehen, wertvolle soziale Kontakte zu knüpfen, Sprachkenntnisse anzuwenden und auszubauen sowie die Arbeitswelt in Deutschland zu erleben.

Die Freiwilligen engagieren sich in Krankenhäusern, Altenhilfeeinrichtungen, Kindertagesstätten, im Sanitätsdienst und anderen gemeinwohlorientierten Einrichtungen. Die hessische Landesregierung fördere das Engagement von Menschen mit Fluchthintergrund finanziell und übernehme damit deutschlandweit eine Vorreiterrolle, fügte Grüttner hinzu. Eine zentrale Koordinierungsstelle für Flüchtlinge ist nach seinen Angaben bei der Landesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste Hessen, einem Zusammenschluss verschiedener Träger, angesiedelt und bei der Arbeiterwohlfahrt Frankfurt verankert. Sie entwickle zusammen mit den Trägern Projekte und Konzepte für die Freiwilligenarbeit von Flüchtlingen und organisiere auch Fortbildungsveranstaltungen dafür.

Der Minister hob hervor, es seien bereits innovative Projekte bei verschiedenen Trägern entstanden, die in besonderer Weise auf die Bedürfnisse der Freiwilligen mit Fluchterfahrung zugeschnitten seien. Beispielhaft erwähnte Grüttner das Projekt HauF– Hauptschulabschluss und Freiwilligendienst des Evangelischen Vereins für Innere Mission in Wiesbaden. Das bei den EVIM Freiwilligendiensten angesiedelte Projekt ermöglicht Geflüchteten berufliche Perspektiven durch Schulausbildung und Freiwilligendienst in Einrichtungen der Altenhilfe und Behindertenhilfe. 

Die ersten 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus diesem Projekt haben im Juni erfolgreich die Prüfungen an der Abendhauptschule in Wiesbaden bestanden. Neun beginnen im August eine Ausbildung in der Pflege, einer startet seine Berufsausbildung im Handwerk. Ein weiterer Absolvent bereitet sich auf den Realschulabschluss vor.

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