Aktuell Geldspenden benötigt

Ukrainehilfe: Geldspenden statt Sachspenden gefragt

Diakonie KatastrophenhilfeDie Zahl der Menschen, die die Ukraine verlassen, steigt täglich.Menschen flüchten aus der Ukraine.

Bitte vorerst keine Sachspenden mehr in die Ukraine schicken. Mit diesem Appell wendet sich die hessen-nassauische Kirche an die Öffentlichkeit. Sinnvoller sei es, die Hilfsorganisationen vor Ort mit Geld zu unterstützen. Die Logistik gerät schon jetzt an ihre Grenzen.

Stand: 2. März 2022

Die hessen-nassauische Kirche bittet Gemeinden angesichts des Krieges in der Ukraine dringend darum, derzeit keine Sachspenden für die Hilfe zu sammeln. Aktuell gebe es keine ausreichende Logistik, etwa für die Annahme, Sortierung, Lagerung, Transport und für die Verteilung von Sachspenden, erklärt der Leiter des Zentrums Oekumene, Detlev Knoche. 

Sachspenden zu späteren Zeitpunkt

Sachspenden - und in dem Fall auch nur gezielt Hygieneartikel, Windeln, Babynahrung – seien  erst sinnvoll, wenn Konvois systematisch in das Krisengebiet geschickt werden könnten. Derzeit bestünde sogar die Gefahr, dass die privaten Hilfslieferungen an den Zufahrststaßen und an der Grenze unter Umständen den wichtigen Flüchtlings-Verkehr behinderten. Aktuell sorgten die westlichen Nachbarländer der Ukraine für die Geflüchteten. 

 

Gegenwärtig sei aus Deutschland  die finanzielle Unterstützung über die Diakonie-Katastrophenhilfe oder auf Osteuropa spezialisierte evangelische Hilfsorganisationen wie das Gustav-Adolf-Werk zielführender.

Diakonie: Hoffen auf Hilfskorridore

Auch die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar  Pruin,  plädiert in der aktuell noch unübersichtlichen Lage für Geldspenden. Es helfe derzeit Geld mehr als das Sammeln von Sachspenden, deren Sortierung und Verteilung einen „immensen logistischen  Aufwand erfordern würde“. Denn nicht nur die Infrastruktur, sondern auch das Netz der Partnerorganisationen sei von den Auswirkungen des Krieges betroffen. In der Ukraine selbst hofften alle dringend auf die baldige Freigabe von Hilfskorridoren, um auch die Menschen in den umkämpften Gebieten sicher zu erreichen. Sie könne auch nur dringend abraten, sich angesichts der dynamischen Kriegsentwicklung selbst auf den lebensgefährlichen Weg in die Ukraine zu machen.

EKHN: Enger Kontakt zu Partnerkirchen

Mit Partnerkirchen in den Nachbarländern der Ukraine wie Polen, Tschechien und Rumänien sind die hessen-nassauische und kurhessische Kirche nach Worten von Detlev Knoche „in engem Kontakt". Die Hilfsbereitschaft in den Ländern sei sehr groß und dort würden geflüchtete Menschen derzeit gut versorgt.

Zudem müssten auch dort erst Strukturen aufgebaut werden, um die große finanzielle Spendenbereitschaft umsetzen zu können. Gegenwärtig unterstütze beispielsweise die Diakonie Katastrophenhilfe  die polnische Diakonie personell. Die Hilfswerke meldeten außerdem eine kaum je dagewesene Bereitschaft zur Unterstützung.

Hilfen für Ukraine: Langer Atem gebraucht

Gegenwärtig gehe die Diakonie Katastrophenhilfe zugleich davon aus, dass Flüchtlinge in den Nachbarländern der Ukraine und auch in Deutschland zunächst in Familiennetzwerken unterkommen, so Knoche. Dies könne sich möglicherweise aber in den kommenden Wochen ändern. Die EKHN beobachte die Lage genau und überlege, wie sie in den kommenden Wochen gezielt helfen könne. Knoche: „Aus meiner Perspektive braucht es jetzt einen langen Atem. Kein Aktionismus, sondern Geduld und dann auch gezielte Hilfen, wenn sich die Bedarfe abzeichnen. Die Folgen des Krieges werden uns noch lange beschäftigen“

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