Jung und Oelschläger

Worms als „Ort der Reformation"

Yvonne SchnurGruppenbildVolker Gallé, Oberbürgermeister Michael Kissel, Alexander Ebert vom Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau und Dr. Ulrich Oelschläger stellen den neuen Worms-Band vor.

„Was wäre Wittenberg ohne Worms?", heißt es in einem neuen Heft der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzigaus der Reihe „Orte der Reformation". Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und Dr. Ulrich Oelschläger, Präses der Kirchensynode, sind Herausgeber des illustrierten Journals.

(c) Evangelische Verlagsanstalt GmbHDas Lutherdenkmal in Worms ziert das heft über die Reformationsstadt WormsDas illustrierte Journal ist bei der Evangelischen Verlagsanstalt erschienen und kostet € 9,90 (ISBN 978-3-374-04115-2)

Der Inhalt des 72 starken Heftes solle ein breites Publikum ansprechen, deshalb habe man weitgehend auf wissenschaftliche Formulierungen verzichtet, informiert Dr. Ulrich Oelschläger, der den größten Teil der Texte verantwortet. Weitere Texte stammen von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Karl Kardinal Lehmann, der Journalistin Petra Gerster - einer ehemaligen Wormserin - und Volker Gallé, Kulturkoordinator der Stadt Worms. Nicht nur katholische und evangelische Kirchen, auch Hinweise auf die Wormser Moscheen und die jüdische Gemeinde der Stadt fanden Eingang in Oelschlägers Texte. „Man kann kein Worms-Heft schreiben, ohne auf das jüdische Worms einzugehen", konstatiert der ehemalige Lehrer, der in Mainz an der Evangelischen Theologischen Fakultät Judaistik studierte und zum jüdisch-christlichen Verhältnis dissertierte. Neben den Texten tragen die herausragenden Fotos maßgeblich zur Qualität des Werkes bei. Aufgenommen wurden diese überwiegend vom Wormser Fotograf Rudolf Uhrig sowie der Kommunikationsagentur Schäfer & Bonk. Für die Bildredaktion zeichnete Volker Gallé verantwortlich.

Worms ist Stadt der Religionen

Der neue Band zeigt Worms auch als Stadt der Religionen: Das jährliche Fest der Kulturen mit dem traditionellen Gebet der Religionen sei fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt und eine stets gut besuchte Festivität. Das Engagement von Dr. Erika Mohri, Pfarrerin für Ökumene im Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau, werde in diesem Zusammenhang sehr geschätzt, so Oelschläger, der im Artikel „Von der Reformation bis zur Gegenwart" über die religiösen Verhältnisse in der Stadt berichtet. „Religion bewegt die Menschen in Worms", so seine These. Als etwa die Dreifaltigkeitskirche 1945 zerstört wurde, feierten katholische und evangelische Christen ihre Gottesdienste im Dom, zählt Oelschläger beispielhaft auf und erlaubt auch aktuelle Einblicke ins religiöse Miteinander der Wormser Bürger: Nach dem Brandanschlag auf die Wormser Synagoge im Jahr 2010 bekundeten Wormser Christen und Muslime den jüdischen Schwestern und Brüdern ihre Solidarität und verliehen ihrer Empörung über den Anschlag Ausdruck, indem sie Seite an Seite mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinde gegen diese Gewalt protestierten.

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