Start mit Oberbürgermeister Feldmann

Aktion „Autofasten“ macht Lust auf Bus, Bahn und Fahrrad

PIA FFMGruppenbildMotivieren per Schnupper-Ticket zum Autofasten: Hubert Meisinger, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Knut Ringat, Geschäftsführer des RMV, Renate Labontè, Referatsleiterin Nachhaltigkeit im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Peter Feldmann, Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender des RMV, Achim Knecht, Evangelischer Stadtdekan, und Johannes zu Eltz, Katholischer Stadtdekan (von links nach rechts)

Kein Stress im Stau, keine Parkplatzprobleme. Die eigene Lebensqualität kann durch die Aktion „Autofasten“ durchaus gewinnen. Auch der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann unterstützt die Aktion. Gemeinsam mit Kirchenvertretern stellte er das RMV-SchnupperTicket vor.

„Mit dem SchnupperTicket motivieren wir, die Vorteile von Bus und Bahn zu erleben. Hier ist Zeit, um in Ruhe die Zeitung zu lesen, statt verärgert im Stau zu stehen“, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann, der zugleich RMV-Aufsichtratsvorsitzender ist. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) bietet mit Beginn der Fastenzeit das „RMV-SchnupperTicket“ an. „Statt des Preises für drei Monatskarten kostet das Ticket nur so viel wie zwei Monatskarten“, erklärte Prof. Knut Ringat, Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer des RMV, das Prinzip. Der Verkauf läuft bis zum 31. März, gültig ist das Ticket vom 1. März bis zum 1. Juni diesen Jahres. Rückendeckung von Seiten des Landes Hessen für die Aktion signalisierte auch Renate Labonté, die Referatsleiterin der Nachhaltigkeitsstrategie. Sie unterstützte die gemeinsame Vorgehensweise.

Vorteile für die eigene Lebensqualität 

Ziel des „Autofastens“ ist es, den persönlichen Lebensstil zu verändern, um  die Kohlendioxid-Emission zugunsten des Klimaschutzes zu verringern. Doch statt asketischer Selbstbeschränkung sahen die Besucher im Amtszimmer des Oberbürgermeisters vor allem Vorteile für die Teilnehmenden der Aktion. „Das Autofasten sehe ich als Gewinn für eine neue, persönliche Lebensqualität“, so der evangelische Stadtdekan Dr. Achim Knecht.  Mit dem Auto im Stau zu stehen und einen Parkplatz zu suchen sei alles andere als entspannend. Deshalb motivierte Feldmann: „An die Fahrt mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln kann man sich schnell gewöhnen und sie in den Alltag integrieren. Dafür wird der Fahrgast mit Zeit belohnt, in der er sich beispielsweise auf ein Buch konzentrieren kann.“ Gut gelaunt machte Feldmann auf die Schülerinnen und Schüler aufmerksam, die intuitiv die Vorteile des Nahverkehrs zu nutzen wüssten: „Die Hausaufgaben lassen sich schnell auf der Strecke zwischen Mainz und Frankfurt erledigen.“ 

Drohenden Verkehrsinfarkt der Metropole verhindern, Sensibilität für Mobilität auf dem Land steigern

„Wir brauchen gar nicht zur Sperrung der Schiersteiner Brücke zu schauen“, so der RMV-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Feldmann, „die tägliche Rush-Hour in Frankfurt zeigt, dass der ÖPNV mehr als eine ökologische Alternative zum Auto ist. Nur mit Bus und Bahn entgehen wir einem drohenden Verkehrsinfarkt.“ Neben den Pendlern der Metropolen und Städte hat Dr. Hubert Meisinger, Referent für Umweltfragen der EKHN, auch die Bewohner ländlicher Regionen im Blick. „Die Aktion `Autofasten´ will ebenso die Landbevölkerung für Mobilitätsfragen sensibilisieren. Ich habe allerdings Verständnis, wenn sie auch mal das Auto benutzen, denn der öffentliche Nahverkehr ist dort weniger gut ausgebaut.“ Allerdings habe er selbst erlebt, dass so mancher die 500 Meter entfernte Strecke zum Fußballplatz mit dem Auto zurücklege. „Das lässt sich zu Fuß bewältigen“, regt der Umweltpfarrer an. Unabhängig ob Stadt oder Land – jeder könne darüber nachdenken, wann das Auto genutzt werden müsse oder ob es geeignetere Fortbewegungsmittel gebe.

Besinnung und praktischer Umweltschutz gehen Hand in Hand

Die Kooperation mit den Kirchen erlebt der Oberbürgermeister als ungewöhnlich, aber reizvoll. Feldmann würdigte: „Durch ihre religiöse Tradition leben die Kirchen vor, dass wir uns nach den tollen Tagen auf das rückbesinnen, wofür wir eigentlich leben wollen. Die Aktion `Autofasten´ ist eine Form der Besinnlichkeit, die sich auch praktisch leben lässt.“ Dr. Hubert Meisinger, Referent für Umweltfragen der EKHN, erklärte am Rande des Treffens einen theologischen Aspekt des Autofastens: „Die Frage, die die biblische Geschichte über die Arche Noah und die Sintflut aufwirft, ist heute noch aktuell: Wie können wir Menschen leben, damit wir den Lebensprozessen von Menschen, Tieren und Pflanzen dienen?“ Deshalb motiviere die Kirche, den eigenen Lebensstil im Hinblick auf eine nachhaltige Gesellschaft zu entwickeln. Meisinger ermutigt: „Das Grundanliegen ist, sich heilsam in Bewegung zu setzen. Melden Sie sich an zum Autofasten!“ 

Kooperation von RMV und Kirchen

Gemeinsam zu einem nachhaltigen Lebensstil anlässlich der beginnenden Fastenzeit haben in Frankfurt am Main aufgerufen: Oberbürgermeister Peter Feldmann, der evangelische Stadtdekan Dr. Achim Knecht, der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz und die Referatsleiterin Nachhaltigkeitsstrategie im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Renate Labonté.  

Die Aktion „Autofasten“ wird von den evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in Deutschland und in Luxemburg getragen und findet zum 18. Mal statt. Unterstützt wird die Aktion durch die Regierungen des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz, Hessen und Luxemburg. Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in der Aktions-Region beteiligen sich mit besonderen Angeboten. Beteiligt sind auch Fahrradverleiher, Car-Sharing Unternehmen, der Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der NABU, das Mouvementécologique, Greenpeace Luxembourg, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und viele mehr.

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