Hilfe für Senioren

Ein Tag im ambulanten Pflegedienst

Kuzma/colourbox.deAltenpflege: Knochen- oder Traumjob?

Daniel Unger hat seinen Traumberuf gefunden. Als ambulanter Pfleger der Diakoniestation Loreley-Nastätten hilft er älteren Menschen im Alltag.

privatAltenpfleger Daniel UngerAltenpfleger Daniel Unger

Jeden Morgen nimmt Daniel Unger eine der ersten Fähren von St. Goar nach St. Goarshausen. Der 31-jährige Krankenpfleger kommt zwar von der „anderen Rheinseite“, trotzdem kennen, schätzen und mögen ihn viele Menschen in den Verbandsgemeinden Loreley und Nastätten. Denn Unger gehört zu den Einsatzkräften des ambulanten Pflegedienstes im evangelischen Dekanat St. Goarshausen. Seine Arbeit ermöglicht vielen Älteren in ihrem vertrauten Zuhause zu leben.

Ein besonderes Vertrauensverhältnis

Sechzig bis siebzig Kilometer legt er jeden Tag für seine Patienten im Auto zurück. Nach Stürzen und Operationen sind viele ältere Menschen auf ihn und seine Kollegen angewiesen. Da die Kinder seiner Patienten meist berufstätig sind und nicht jederzeit als helfende Hand bereit stehen können, sind Pfleger wie Unger wichtig für die Menschen. Und so wird er bei seiner Arbeit stets freundlich empfangen, denn die Senioren und ihre Angehörigen schätzen das besondere Vertrauensverhältnis. 

Ohne seine Arbeit müssten viele ihre Eltern in ein Altersheim bringen oder auf Haushälterinnen zurückgreifen. „Mir wäre unwohl bei dem Gedanken, dass jemand Fremdes in unserem Haus wohnen würde, um die Mutter zu pflegen“, sagt die Schwiegertochter einer 92-Jährigen. Zudem legen viele ältere Menschen wert darauf, zu Hause zu wohnen. „Ich kann ihn doch nicht in ein Heim tun“, schildert die Ehefrau eines 81-jährigen Patienten. Doch da sie selbst manchmal an ihre physischen Grenzen stößt, ist sie dankbar, dass es die Sozialstation und Menschen wie Daniel Unger gibt. 

Zwar sind die Leistungen vom Pflegegesetz her minutiös getaktet, aber der Krankenpfleger lässt sich weder bei seinen pflegenden Handgriffen noch beim Gespräch mit Patienten oder Angehörigen hetzen. „Mir reißt keiner den Kopf ab, wenn es mal etwas länger dauert“, sagt Unger.

Aus Freude pflegen

Die Diakoniestation bietet eine umfassende Versorgung an. Neben Körperpflege werden auch Behandlungen und hauswirtschaftliche Arbeiten übernommen. Dabei versucht die Diakoniestation sich auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen einzustellen.

„In der Regel betreuen unsere Mitarbeiter immer die gleichen Personen“, erklärt Sonja Schmidt, Pflegedienstleiterin der Diakoniestation. „Pflege ist eine sehr intime Angelegenheit. Da ist es wichtig, dass die Patienten auch von ihnen vertrauten Menschen versorgt werden und dass das Personal nicht ständig wechselt.“

Daniel Unger kennt seine Klienten nicht nur bestens; er ist auch überall herzlich willkommen. „Man spürt, dass er die Menschen gern pflegt“, sagt eine der Angehörigen. Das kommt nicht von ungefähr. „Ich habe meinen Traumberuf gefunden“, schwärmt der 31-Jährige.

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