Armuts- und Reichtumsbericht

Vorwurf von Diakonie Hessen: Politik hat „Stimme der Armen deutlich geschwächt“

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Der Diakonie-Vorsitzender Horst Rühl kritisiert den fünften Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung mit den Worten: „Passgenaue Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Armut sind notwendig.“

Diakonie HessenHorst Rühl ist der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen.

Den fünften Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung sieht die Diakonie Hessen, auch wenn die Berichterstattung grundsätzlich zu begrüßen sei, kritisch. Als besonderes Novum sei herausgestellt worden, dass bei diesem Bericht erstmals neben Wissenschaftlern und Verbänden auch Betroffene angehört wurden. Allerdings seien die Ergebnisse des vorausgegangenen Workshops mit von Armut betroffenen Menschen nur in Form eines Exkurses in dem Bericht zu finden. „Die Stimme der Armen wurde damit deutlich geschwächt, wenn nicht sogar ausgeblendet. Das ist fragwürdig“, so Pfarrer Horst Rühl, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen. 

„Stimme der Armen hörbar werden lassen“

Mit Blick auf den zweiten hessischen Landessozialbericht sagte der Diakonie-Vorsitzende außerdem: „Beim zweiten Hessischen Landessozialbericht werden wir darauf achten, dass die Stimme der Armen hörbar wird. Konkret werden in diesem Bericht von Armut betroffene Menschen zu Wort kommen und über ihre Situation berichten. Darauf haben die kirchlichen Wohlfahrtsverbände großen Wert gelegt.“ 

„Auch was die gerechte Teilhabe aller angeht, ist in unserer Gesellschaft viel nachzuholen. Kinder dürfen kein Armutsrisiko sein. Alter und Arbeitslosigkeit dürfen nicht zu Ausgrenzung führen“, so der Theologe. Außerdem seien passgenaue politische Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Armut notwendig: „Etwa durch bezahlbaren Wohnraum sowie Löhne und Sozialleistungen, von denen Menschen leben können, ohne von Armut bedroht zu werden. Das Vermögen in unserem Land ist weiterhin ungerecht verteilt. Hier ist die Politik gefordert, Ausgleich zu schaffen und damit eine dauerhafte Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden“, sagte Diakonie-Vorsitzender Rühl. 

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