Brot für die Welt

„Wie verrückt dafür gekämpft, Entwicklungsfragen aufzunehmen“

Quelle: Kathleen RetzarCornelia Füllkrug-WeitzelDie Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes „Brot für die Welt“ setzt sich mit den Mitarbeitenden und Partnerorganisationen ein, Ungerechtigkeit, Hunger und Armut in der Welt zu überwinden

Cornelia Füllkrug-Weitzel hat die Bundesregierung scharf dafür kritisiert, dass sie das international vereinbarte Ziel, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungshilfe auszugeben, nur durch Trickserei erreiche. Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes „Brot für die Welt“ prangerte vor der Synode der EKHN auch den unzureichenden Kampf gegen den Klimawandel an.

Quelle: Elisabeth FauthCornelia Füllkrug-WeitzelCornelia Füllkrug-Weitzel berichtete den Synodalen, dass viele Hilfswerke dafür gekämpft hätten, das Thema Entwicklungspolitik in die weltweiten Klimaschutzdebatten aufzunehmen

Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes „Brot für die Welt“, Cornelia Füllkrug-Weitzel, hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, das international vereinbarte Ziel, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungshilfe auszugeben, auch zu erreichen. So zähle Berlin etwa auch Anteile der Wirtschaftshilfe dazu, sagte sie am Donnerstag bei ihrem Gastvortrag vor der Synode. Zuletzt hatte die Regierung sogar Ausgaben für die Flüchtlingsarbeit in Deutschland zu den Ausgaben addiert. Nach Worten von Füllkrug-Weitzel seien vor allem wirtschaftliche Investitionen „nicht automatisch auch entwicklungsfördernd“. Oft käme die Hilfe gar nicht bei den Menschen im Land an.

Flucht durch Klimawandel

Füllkrug-Weitzel prangerte auch den unzureichenden Kampf gegen den Klimawandel an. Viele Hilfswerke hätten „wie verrückt dafür gekämpft“, dass auch das Thema Entwicklungspolitik in die weltweiten Klimaschutzdebatten aufgenommen werde. So sei ein Großteil der globalen Fluchtbewegungen auch durch den Klimawandel getrieben. Derzeit unternähmen die Industriestaaten zu wenig, um die Klimaerwärmung zu stoppen. Das sei „zynisch“, denn die Folgen beträfen vor allem Menschen in ärmeren Ländern. Sie sprach sich für eine „Ethik des Genug“ aus. Füllkrug-Weitzel: „Es kann so einfach nicht mehr weitergehen.“     

Gründung vor 60 Jahren

Sie wies auch darauf hin, dass im Advent vor genau 60 Jahren das Hilfswerk Brot für die Welt gegründet worden sei. Damals wurden zum ersten Mal deutschlandweit Spenden gesammelt. Seitdem hat sich „Brot für die Welt in tausenden Projekten für die Überwindung von Ungerechtigkeit, Hunger und Armut in der Welt eingesetzt. Am 1. Advent wird die Aktion unter dem Motto „Hunger nach Gerechtigkeit“ eröffnet.

Cornelia Füllkrug-Weitzel leitet seit dem Jahr 2000 die evangelischen Hilfswerke Brot für die Welt und die Diakonie Katastrophenhilfe, zunächst als Direktorin, seit 2012 als Präsidentin. In diesem Jahr fusionierte das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland, zu dem Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe gehörten, mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst zum neuen Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. (EWDE) mit Sitz in Berlin.

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